Betreuung & Pflege Fahrdienste und Krankentransporte

Fahrdienste und Krankentransporte: Den Alltag flexibel gestalten trotz eingeschränkter Bewegungsmöglichkeit

Auch im Alter oder bei Krankheit möchten sich die Menschen ihre Mobilität bewahren. Bei eingeschränkter Bewegungsfreiheit ist es aber oft nicht mehr möglich, Auto zu fahren oder öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Fahrdienste und Krankentransporte bieten eine gute Alternative, um eigenständig Termine, Arztbesuche und Behandlungen wahrzunehmen.

Fahrdienste und Krankentransporte: Bequem und sicher von A nach B ©Kzenon | Fotolia.com


1. Was bietet ein Fahrdienst?

1.1. Individueller Transport

1.2. Spezielle Ausstattung

1.3. Liegendtaxis

1.4. Begleitung zu Terminen

1.5. Freizeitfahrten

2. Wie wird der Fahrdienst organisiert?

3. Wie kann ein Fahrdienst finanziert werden?

4. Was bietet ein Krankentransport?

5. Wie kann ein Krankentransport finanziert werden?


Öffentliche Verkehrsmittel sind für Menschen mit eingeschränkter Mobilität nicht immer eine geeignete Alternative zum Auto. Sind sie nicht mehr gut zu Fuß, können der Weg zur Haltestelle, überfüllte Busse und Züge sowie häufiges Umsteigen Probleme bereiten. Hinzu kommt, dass die Orientierung im Alter nachlässt. Damit man den Alltag trotzdem flexibel gestalten kann und nicht auf Verwandte oder Freunde mit einem Auto angewiesen ist, kann ein Fahrdienst in Anspruch genommen werden. Für Menschen, die medizinische Versorgung benötigen, bieten sich Krankentransporte an. Die Kosten für Krankentransporte können unter Umständen von der Krankenkasse übernommen werden.

1. Was bietet ein Fahrdienst?

Unter einem Fahrdienst ist ganz grundsätzlich der Transport von betreuungsbedürftigen Menschen zu verstehen, die keine medizinische Betreuung benötigen. Ein Fahrdienst kommt für all jene in Frage, die aufgrund von alters- oder krankheitsbedingten Einschränkungen nicht mehr in der Lage sind, selbst Auto zu fahren oder die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Fahrdienste wurden gegründet, um Menschen mit Behinderungen und Einschränkungen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Die Träger von Fahrdiensten sind meistens Wohlfahrtsverbände, Städte oder Gemeinden.

1.1. Individueller Transport

Fahrdienste sind keine Krankentransporte. Sie können die Fahrgäste daher nicht medizinisch versorgen - trotzdem bieten sie mehr als eine gewöhnliche Taxifahrt. Die geschulten Fahrer gehen auf individuelle Bedürfnisse ein und ermöglichen dem Fahrgast eine barrierefreie Fahrt. Gegebenenfalls begleiten sie den Gast zu dessen Termin.

1.2. Spezielle Ausstattung

Die Fahrzeuge sind speziell ausgestattet und somit an persönliche Bedürfnisse der Fahrgäste angepasst. Beispielsweise sind die Taxis mit Rampen für Rollstühle versehen, verfügen über eine Rolltrage und haben eine geringe Einstiegshöhe. Nach der Abholung bringen die Fahrdienste ihre Passagiere an jeden Ort. Ob es sich um ein Kurzstrecken- oder Langstreckenfahrt handelt, spielt keine Rolle.

1.3. Liegendtaxis

Neben herkömmlichen Taxis, in denen man sitzt, gibt es auch sogenannte Liegendtaxis. Mit diesem speziellen Transport können bettlägerige Menschen Fahrten unternehmen. Vor allem karitative Einrichtungen setzen sich dafür ein, dass Personen mit stark eingeschränkter Mobilität unabhängiger sein können.

1.4. Begleitung zu Terminen

Auch Behördengänge oder Arztbesuche werden von den Fahrdiensten angeboten. Nach der Ankunft beim Arzt oder bei der Behörde werden die Fahrgäste auch in die Praxis bzw. in das Verwaltungsgebäude hinein begleitet.

1.5. Freizeitfahrten

Die Fahrdienste bieten auch Freizeitfahrten an, zum Beispiel zu Freunden, zur Familie, ins Theater, zum Einkaufen, ins Museum oder auch zum Flughafen. Tagesauflüge werden mit einem Fahrdienst ebenfalls bequem und sicher ermöglicht.

TIPP DER REDAKTION:

Neben Ausflugsfahrten bieten vor allem karitative Träger auch begleitete Seniorenreisen sowie Einkaufsfahrten mit speziellen Transportmöglichkeiten für die Fahrgäste an. Auf der Homepage des jeweiligen Anbieters finden Sie passende Ansprechpartner und Telefonnummern.

2. Wie wird der Fahrdienst organisiert?

Bei der Organisation eines Fahrdienstes gibt es einige Dinge zu beachten. So müssen Fahrdienste in der Regel rechtzeitig angemeldet werden, damit der Terminwunsch eingehalten werden kann. Eine Anmeldung erfolgt meistens über einen Anruf beim jeweiligen Fahrdienst. Die Nummern sind im Internet oder im Telefonbuch zu finden. Bei der Anmeldung wird besprochen, wie lange man den Fahrdienst benötigt. Auch die Kosten werden in der Regel vorab geklärt.

3. Wie kann ein Fahrdienst finanziert werden?

Für die Kosten kommen normalerweise die Krankenkassen auf, das Arbeits- oder Sozialamt unterstützt oft anteilig. Wie hoch die Kostenübernahme ist und welche Vorrausetzungen für eine solche Kostenübernahme gelten, ist regional sehr unterschiedlich. Die Kosten für den Fahrdienst schwanken je nach Region ebenfalls stark. Bevor ein Fahrdienst beauftragt wird, sollte die Kostenfrage mit dem jeweiligen Anbieter geklärt werden. Vor allem karitative Anbieter bieten Hilfe bei der Beantragung zur Kostenübernahme bei den jeweiligen Ämtern.

4. Was bietet ein Krankentransport?

Im Gegensatz zu Fahrdiensten umfassen Krankentransporte die Beförderung von kranken, verletzten oder hilfsbedürftigen Menschen, die medizinische Betreuung benötigen, jedoch keine Notfallpatienten sind. Bei einem Krankentransport ist stets qualifiziertes Rettungsdienstpersonal anwesend, das bei einem Notfall sofort eingreifen kann. Ein Krankentransport ist in der Regel ein Liegendtransport. Der Patient wird also auf einer Rolltrage liegend transportiert. Daher sind die Fahrzeuge für Krankentransporte technisch und medizinisch voll ausgestattet. Krankentransporte werden genutzt, um Menschen mit schwerwiegenden Krankheiten den Weg ins Krankenhaus, zum Arzt und nach Hause zu ermöglichen. Ähnlich wie bei den Fahrdiensten erfolgt die Organisation eines Krankentransports telefonisch. Wohlfahrtsverbände sind die größten Anbieter von solchen Krankentransporten. Krankentransporte bieten allerdings keine Freizeitfahrten an. Sie dienen lediglich zur Sicherung der medizinischen Versorgung.

5. Wie kann ein Krankentransport finanziert werden?

Anders als bei einem Fahrdienst können Krankentransporte vom Arzt verschrieben werden, wenn dieser die Notwendigkeit dafür feststellt. Dabei gilt: Zur Kostenerstattung müssen Fahrten zu stationären Behandlungen nicht vorab von der Krankenkasse genehmigt werden. Ambulante Fahrten hingegen werden nur in bestimmten Ausnahmefällen übernommen. Bei diesen Ausnahmen, die in den Krankentransport-Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses festgelegt sind, können die Kosten auch ohne vorherige Genehmigung der Krankenkasse übernommen werden. Dazu zählen zum Beispiel Dialysefahrten, Fahrten zur onkologischen Strahlen- und Chemotherapie und Fahrten zu ambulanten Operationen. Schwerbehinderte bekommen Krankentransporte erstattet, wenn sie einen Schwerbehindertenausweis mit dem Kennzeichen „aG" (außergewöhnliche Gehbehinderung), „Bl" (blind) oder „H" (hilflos) besitzen. Auch bei Pflegebedürftigen ab Pflegestufe 3 werden die Kosten übernommen. Für den Patienten fällt dann meist noch ein geringer Eigenanteil an. Die Kosten für Krankentransporte ohne ärztliche Verordnung können regional stark schwanken und beim jeweiligen Anbieter erfragt werden.

TIPP DER REDAKTION:

Wenn Sie die oben genannten Kriterien nicht erfüllen, Ihr Arzt die Fahrt jedoch für medizinisch notwendig erachtet, können die Kosten dennoch übernommen werden. Dafür brauchen Sie jedoch unbedingt eine Genehmigung Ihrer Krankenkasse.


 

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