Geistig fit im Alter: Mit diesen Tipps trainieren Sie Ihr Gehirn

Vielleicht kommt Ihnen das bekannt vor: Immer wieder gibt es Alltagssituationen, in denen Sie das Gefühl haben, vergesslicher zu werden. Doch mit den richtigen Strategien und einem bewussten Umgang mit geistigen Herausforderungen ist es möglich, Ihre kognitive Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter zu bewahren.

Ein gesunder Lebensstil hält Körper und Geist fit.
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1. Ein gesunder Lebensstil hält Körper und Geist fit

2. Kreative Hobbys und Gedächtnisübungen verbessern die kognitive Leistungsfähigkeit

3. Aktives Gehirn durch soziale Kontakte

4. Warnsignale der Demenz erkennen


Tatsächlich zählt die Sorge vor einer Demenz zu den größten Ängsten der Deutschen. Aus dem Sicherheitsreport 2020 geht hervor, dass 42 Prozent der Befragten Angst davor haben, im Alter an Demenz zu erkranken.

Bemerken Sie in Ihrem Alltag Situationen, in denen sie das Gefühl haben, sich nicht mehr auf Ihr Gedächtnis verlassen zu können, ist das aber erst einmal kein Grund zur Sorge. Es sind gewöhnliche Begleiterscheinungen des Älterwerdens, wenn die Vergesslichkeit zunimmt und die Reaktionsfähigkeit nachlässt. Dass sich im Verlauf des Lebens die Anzahl der funktionstüchtigen Gehirnzellen und die Vernetzung zwischen ihnen verringert, ist demnach ganz normal.

Nichtsdestotrotz ist es möglich, das Gehirn zu trainieren, um bis ins hohe Alter geistig fit zu bleiben. In diesem Artikel stellen wir Ihnen einige Informationen, Tipps und Empfehlungen zusammen, die Sie in Ihrem Alltag anwenden können, um Ihre geistige Leistungsfähigkeit zu fördern. Außerdem erfahren Sie, wie Sie Warnsignale einer Demenz erkennen.

1. Ein gesunder Lebensstil hält Körper und Geist fit

Die wichtigste Voraussetzung, um den Kopf bis ins hohe Alter fit zu halten, ist ein gesunder Lebensstil. Dabei spielt neben ausreichend Bewegung eine ausgewogene Ernährung eine entscheidende Rolle. Weil das Durstempfinden im Alter nachlässt, sollten besonders Senioren auch darauf achten, genügend Flüssigkeit in Form von Wasser, Kräutertee, Saftschorlen oder Suppen zu sich zu nehmen.

Während Alkohol nur in geringen Maßen genossen werden sollte, ist vom Rauchen unbedingt abzuraten: Denn Rauchen ist nicht nur schädlich für die Lunge, sondern auch für das Gehirn. In Folge des Rauchens verengen sich die Blutgefäße, was die Sauerstoffversorgung einschränkt. Dabei ist diese unerlässlich für die geistige Leistungsfähigkeit.

Wie bereits angedeutet, trägt Bewegung ebenfalls dazu bei, die geistige Fitness aufrecht zu erhalten. Je besser das Gehirn mit Sauerstoff versorgt wird, desto höher das Konzentrationsvermögen. Zu den beliebtesten Sportarten im Alter zählen unter anderem gymnastische Übungen, Radfahren oder Nordic Walking. Um mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren, empfiehlt es sich, einige Erledigungen zu Fuß zu unternehmen und anstelle des Aufzugs die Treppe zu nutzen.

Im Übrigen wirkt sich ein gesunder Schlaf auf das allgemeine Wohlbefinden und den Erhalt der kognitiven Fähigkeiten aus. Forscher der Washington University School of Medicine in St. Louis stellten sogar einen Zusammenhang zwischen einer schlechten Schlafqualität und einem erhöhten Alzheimer-Risiko fest.

2. Kreative Hobbys und Gedächtnisübungen verbessern die kognitive Leistungsfähigkeit

Ein gutes Gedächtnis zeichnet sich dadurch aus, schnell auf vorhandenes Wissen zurückgreifen zu können. Ihre Merkfähigkeit können Sie trainieren, indem Sie beispielsweise Vokabeln einer Fremdsprache oder ein Gedicht auswendig lernen.

Grundsätzlich ist es empfehlenswert, – unabhängig vom Alter – regelmäßig Neues zu lernen. Denn lebenslanges Lernen verbessert nachweislich das Gedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit. Ob Sie ein neues Musikinstrument ausprobieren oder eine Fremdsprache lernen, ein gutes Buch lesen, verreisen, einen Malkurs oder einen Tanzkurs besuchen –  all diese Aktivitäten stärken die Denkleistung und halten den Geist aktiv.

 

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Gedächtnisübungen, Merkspiele und Rätsel fördern das Gedächtnis sowie die Konzentrationsfähigkeit. So stellen beispielsweise Memory-Spiele eine abwechslungsreiche und kreative Tätigkeit dar, um das Gehirn zu trainieren. Auch Scrabble fordert Ihr kreatives Denken.

3. Aktives Gehirn durch soziale Kontakte

Ein soziales Miteinander hält uns geistig fit. Einsamkeit und fehlende Ansprache können dazu führen, dass das Gehirn weniger gefordert wird und dadurch die geistige Leistungsfähigkeit abnimmt. Damit steigt das Risiko, an einer Demenz zu erkranken.

Aus diesem Grund ist es insbesondere im Ruhestand – wenn der alltägliche Kontakt zu Arbeitskolleginnen und -kollegen wegfällt – wichtig, den Kontakt zu Nachbarn, Bekannten, Freunden und Familienangehörigen zu halten. Indem wir miteinander sprechen, trainieren wir unbewusst unsere Konzentration, unser Gedächtnis, unsere Sinne wie auch unser Sprachvermögen. Somit fordern uns Gespräche auf vielen verschiedenen Ebenen.

TIPP DER REDAKTION:

Weitere Informationen zum Alzheimer-Risiko Einsamkeit sowie Tipps für den Aufbau sozialer Kontakte erhalten Sie auf der Webseite der Alzheimer Forschung Initiative e.V.

4. Warnsignale der Demenz erkennen

Werden wir älter, ist eine zunehmende Vergesslichkeit eine unvermeidbare Begleiterscheinung. Oft sind es die alltäglichen Dinge, wie das Vergessen eines Termins, einer Telefonnummer oder eines Geburtstages. Wie bereits beschrieben, sind solche Erscheinungen normal und können in unserem Alltag einfach passieren. Ein Grund zur Sorge besteht zunächst nicht.

Wenn Sie jedoch das Gefühl haben, deutlich vergesslicher zu sein als früher, könnten das erste Warnsignale einer Demenz sein. Daneben gibt es weitere Symptome, die Sie zunächst vielleicht nicht mit einer beginnenden Demenz in Verbindung bringen würden: Dazu zählen Formulierungsschwierigkeiten beim Sprechen, die Unfähigkeit, angefangene Dinge zu Ende zu bringen, Beeinträchtigungen beim Organisieren und Lösen von Problemen sowie ein zunehmend schlechteres Urteilsvermögen.

Neben der Vergesslichkeit, Konzentrations- und Orientierungsproblemen zählen Persönlichkeitsveränderungen zu den Anzeichen einer beginnenden Demenz. Diese können sich beispielsweise in Aggressionen, unangemessenen Wutanfällen oder starken Stimmungsschwankungen äußern. Betroffene haben womöglich kein Interesse mehr an ihren Hobbys. Ihnen fehlt die Energie, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Gerade zu Beginn der Krankheit versuchen viele Betroffene, ihre Symptome vor anderen zu verbergen und Gedächtnislücken mithilfe von Merkzetteln zu überspielen. Treten die beschriebenen Gedächtnislücken allerdings immer häufiger auf und kommen weitere Anzeichen wie Sprach- oder Orientierungsschwierigkeiten hinzu, ist es wichtig, eine Ärztin oder einen Arzt zurate zu ziehen. Erfahrungsgemäß ist es allerdings oft nicht einfach, an Demenz erkrankte Menschen von einem Arztbesuch zu überzeugen.

Auf keinen Fall sollten Sie die Warnsignale einer Demenz ignorieren. Gerade eine frühzeitige Diagnose trägt dazu bei, um den Betroffenen und ihren Angehörigen Zugang zu verschiedenen Hilfsangeboten zu ermöglichen.

Weitere Informationen zum Krankheitsbild erhalten Sie auf https://gesund.bund.de/alzheimer-demenz

 


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Quelle: Redaktion seniorenportal.de

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