Altersgerechtes Wohnen Plattformlifte

Plattformlift: Mobilität und Sicherheit für Rollstuhlfahrer

Treppenlifte erleichtern alltägliche Hürden innerhalb des Hauses und fördern die Mobilität älterer Menschen. Weil der klassische Sitzlift für Rollstuhlfahrer nicht in Frage kommt, wurde insbesondere für deren Bedürfnisse der Plattformlift konstruiert.

In Minutenschnelle transportiert der Plattformlift Rollstuhlfahrer in die nächste Etage ©Viacheslav | Fotolia.com


1. In Minutenschnelle nach oben – trotz Rollstuhl

2. Garantierte Sicherheit mit dem Plattformlift

3. Die Voraussetzungen für den Plattformlift-Einbau

4. Plattformlift im Außenbereich: jedem Wetter standhalten

5. Die Installation eines Plattformlifts

6. Abbau und Verkauf des Plattformlifts

7. Kosten von Plattformliften

8. Finanzielle Zuschüsse für den Plattformlifteinbau

8.1. Pflegestärkungsgesetz

8.2. KfW-Förderbank

8.3. Berufsgenossenschaft


Bereits ein einziger Treppenabsatz oder nur wenige Stufen sind für Rollstuhlfahrer eine unüberwindbare Hürde. Der Traum, zuhause wohnen zu können, scheint nur mit großer Mühe und Belastung – sowohl für den Betroffenen als auch dessen Angehörigen – realisierbar. Plattformlifte verhelfen zu mehr Unabhängigkeit und Mobilität im Alltag und erfüllen dabei stets den Anspruch auf Sicherheit und größtmöglichen Komfort.

Veränderungen in den eigenen vier Wänden sind notwendig, wenn Sie auf einen Rollstuhl und damit ein barrierefreies Heim angewiesen sind. Plattformlifte werden insbesondere für die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern konstruiert. Ähnlich wie der klassische Treppenlift lässt sich auch der Plattformlift mit nur relativ geringem Aufwand im jeweiligen Umfeld installieren – Umbaumaßnahmen sind in der Regel nicht erforderlich.

1. In Minutenschnelle nach oben – trotz Rollstuhl

Der Nutzen des Plattformliftes liegt bei der großen Tragfläche aus Metall und der Tragkraft von bis zu 300 Kilogramm. Aber nicht nur der Rollstuhl, auch weitere Gehhilfen oder zusätzliche Lasten können auf Knopfdruck bequem in die nächste Etage transportiert werden. Das erspart sowohl Zeit als auch Aufwand aller Beteiligten. Weil es sich bei jedem Plattformlift und dessen Schienensystem um eine Maßanfertigung handelt, gibt es für nahezu jede Treppensituation eine Lösung. Über dieses Schienensystem, das aus zwei oder mehr Schienen besteht, fährt der Plattformlift entlang der Treppe in die nächste Etage und kann dabei sogar steile Treppenaufgänge mit einer Steigung bis zu 70 Grad überwinden.

2. Garantierte Sicherheit mit dem Plattformlift

Rollstuhlfahrer sind auf die Zuverlässigkeit, Funktionalität und die Sicherheit der Anlage angewiesen. Deshalb ist der Plattformlift mit einigen Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet, um ein Abrutschen oder Wegrollen des Rollstuhls zu verhindern. Das Auffahren über eine automatisch betriebene Rampe auf die rutschfeste Plattform erfolgt ohne größeren Aufwand. Kleine Schutzwände an den Seiten verhindern das Wegrollen, sobald der Rollstuhl auf der Plattform steht. Sicherheitsbügel schützen den Fahrer während der Fahrt vor einem Sturz. Zudem bieten Haltegriffe eine Stütze für den Nutzer. Erst nachdem alle vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen vollzogen wurden, kann der Fahrer den Plattformlift per Knopfdruck in Bewegung setzen. In der Regel ist der Plattformlift mit einer Totmann-Steuerung ausgestattet. Nur wenn der Nutzer den Schalter permanent gedrückt hält, bleibt der Plattformlift in Bewegung. Weiterhin kann der Lift manuell über einen Not-Stopp-Schalter gestoppt werden. Im Übrigen verfügt der Plattformlift über Stoppsensoren, die während der Fahrt Hindernisse auf der Treppe erkennen. Das Gerät hält automatisch an, sobald die Fahrt des Plattformlifts durch einen Gegenstand blockiert wird. Wenn der Lift gerade nicht benutzt wird, kann die Plattform platzsparend zusammengeklappt werden, um die Benutzung der Treppe nicht zu behindern und die Sturzgefahr zu verringern.

TIPP DER REDAKTION:

Um sich auf diese Sicherheitsstandards verlassen zu können, empfiehlt es sich, die gesamte Anlage jährlich warten und überprüfen zu lassen. Nur so sind eine lange Lebensdauer und die Sicherheit der Anlage garantiert. Im Allgemeinen sind Sicherheitszertifikate ein Hinweis auf die Qualität von Plattformliften und Treppenliften. Die Kontrolle, ob Sicherheitssiegel wie das GS-Prüfsiegel, das TÜV-Siegel, die ISO-Norm und das CE-Zeichen am Gerät angebracht sind, ist daher zu empfehlen. Nur so kann die normgerechte Prüfung und Zertifizierung der Anlage sichergestellt sein.

3. Die Voraussetzungen für den Plattformlift-Einbau

Plattformlifte können auf nahezu jeder Treppensituation installiert werden. Der Vorteil bei der Installation von Treppenliften liegt grundsätzlich darin, dass in der Regel keine Umbaumaßnahmen im eigenen Heim notwendig sind und sich so die Montage als sehr unkompliziert gestaltet. Es ist nicht von Relevanz, ob es sich bei der Installation um einen Sitzlift oder einen Plattformlift handelt. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Plattform für den Rollstuhltransport mehr Platz auf der Treppe in Anspruch nimmt als der klassische Sitzlift. Voraussetzung ist daher eine Treppenbreite von mindestens einem Meter. Ebenso sollten Treppenende und -anfang über ausreichend Platz für den Ein- und Ausstieg verfügen. Zunächst einmal spielt es keine Rolle, ob es sich um eine gerade oder kurvige Treppe handelt, solange die Treppe genügend Platz bietet. Werden die grundsätzlichen Bedingungen erfüllt, folgt die individuelle und passgenaue Abstimmung auf Nutzer, Treppenverlauf, Platzangebot und Umfeld.

4. Plattformlift im Außenbereich: jedem Wetter standhalten

Es ist zunächst einmal nicht von Bedeutung, ob der Plattformlift im Innen- oder Außenbereich aktiviert werden soll. Wird der Lift im Außenbereich genutzt, ist die wetterfeste Konzeption unerlässlich. Die für den Außenberiech vorgesehene Anlage sollte daher stets über einen Korrosionsschutz und weitere Sicherheitsvorkehrungen verfügen.

5. Die Installation eines Plattformlifts

Ist die Entscheidung für einen Plattformlift gefallen, nimmt der Experte ein Aufmaß der Treppe. Dieser dient als Basis für die exakte Anpassung an die jeweiligen baulichen Voraussetzungen. Einzelteile des Schienensystems werden angefertigt und später vor Ort zusammengebaut. Der Plattformlift-Einbau an sich nimmt relativ wenig Zeit in Anspruch und dauert in Abhängigkeit von den gegebenen Rahmenbedingungen in der Regel etwa sechs Stunden pro Etage.

6. Abbau und Verkauf des Plattformlifts

Wird der Plattformlift nicht mehr benötigt, weil beispielsweise der Umzug ins Pflegeheim bevorsteht, kann das Schienensystem ohne größeren Aufwand vom Fachmann abgebaut werden. Viele Treppen- und Plattformlifthersteller bieten einen Rückkaufservice an und kümmern sich um eine fachgerechte Demontage der Liftanlage. Unabhängig vom Unternehmen, bei dem Sie Ihren Plattformlift gekauft haben, gibt es zudem zahlreiche Anbieter, die sich auf den An- und Verkauf von Treppen- und Plattformliften spezialisieren. Folglich organisieren sie auch den Auf- und Abbau des Lifts. Weiterhin können Sie Ihren Lift auch privat verkaufen, beispielsweise über Bekannte oder das Internet. Mit den höchsten Rückkaufpreisen können Sie bei einem hochwertigen und regelmäßig gewarteten Plattformlift eines bekannten Marken-Herstellers rechnen. Weil das Schienensystem jedes Plattformlift einer individuellen Maßanfertigung zugrunde liegt, lässt sich meist allerdings nur der Lift an sich verkaufen.

7. Kosten von Plattformliften

Die Kosten für einen Plattformlift hängen von verschiedenen Faktoren ab. Einfluss auf den Preis nehmen unter anderem:

  • der Treppenverlauf: Wenn es sich um eine kurvige Treppe handelt, gestalten sich Bau und Installation des Schienensystems komplizierter und aufwändiger als bei einer geraden Treppe. 
  • das Schienensystem: Je mehr Etagen der Plattformlift überwinden muss, desto länger die Schienen des Schienensystems. 
  • der Ort der Installation: Plattformlifte für den Außenbereich sind etwas teurer als für den Innenbereich.
  • das Modell: Unterschiedliche Plattformlift-Modelle verfügen über unterschiedliche Möglichkeiten, Einstellungen und technische Leistungen.
  • die individuelle Ausstattung: Sind Zusatzausstattungen für die individuellen Bedürfnisse gewünscht, wirken sich diese auf den Preis der gesamten Liftanlage aus.

Die Preisspanne bei einer geraden Treppe liegt durchschnittlich zwischen 9.000 und 15.000 Euro. Anschaffung und Einbau eines Plattformlifts bei einer kurvigen Treppe kosten zwischen 15.000 und 25.000 Euro. Hinzu kommt die empfohlene jährliche Wartung, deren Kosten bei rund 150 Euro liegen. Auf diese Weise können Störungen im Vorfeld beseitigt und die sichere Nutzung der Anlage garantiert werden.

TIPP DER REDAKTION:

Aufgrund der verschiedenen Einflussfaktoren variieren die Kosten für Plattformlifte je nach Anbieter. Es ist sinnvoll, sich bei verschiedenen Anbietern zu informieren, nach Kostenvoranschlägen zu fragen und Preise zu vergleichen.

8. Finanzielle Zuschüsse für den Plattformlifteinbau

Umbaumaßnahmen im Hinblick auf ein barrierefreies Wohnumfeld werden von Staat und weiteren Gesundheitsträgern gefördert. Denn wenn Versicherte zu Hause gepflegt und betreut werden, ist es oft notwendig, das Umfeld an gegebene Situationen und Bedürfnisse anzupassen. Auf diese Weise kann ein Umzug ins Pflegeheim verzögert oder gar verhindert werden.

8.1. Pflegestärkungsgesetz

Zum 1. Januar 2015 wurden im Rahmen des neuen Pflegestärkungsgesetzes die Leistungen für wohnfeldverbessernde Maßnahmen erhöht. Personen mit Pflegegrad 2, 3, 4 oder 5 konnten von der Pflegekasse je nach Maßnahme einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro erhalten. Ehepaare hatten folglich einen Anspruch auf bis zu 8.000 Euro. Seit dem 1. Januar 2017 haben ergänzend auch Leistungsbezieher im Pflegegrad 1 Anspruch auf diese finanzielle Unterstützung.

8.2. KfW-Förderbank

Auch die KfW-Förderbank übernimmt 10 Prozent der förderfähigen Investitionskosten oder ermöglicht günstige Kredite. Der Antrag ist direkt bei der KfW zu stellen.

8.3. Berufsgenossenschaft

Die Berufsgenossenschaft unterstützt die Finanzierung eines Treppenlifts im Falle eines Arbeitsunfalls.

TIPP DER REDAKTION:

Liegt Ihnen noch kein Pflegegrad vor, sollten Sie diesen beantragen. Denn wer aufgrund von Mobilitätseinschränkungen auf außenstehende Hilfe angewiesen ist, erfährt mit großer Wahrscheinlichkeit die Einstufung in einen Pflegegrad und hat folglich Anspruch auf finanzielle Unterstützung – insbesondere im Hinblick auf wohnfeldverbessernde Maßnahmen.

 

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