Altersgerechtes Wohnen Seniorenumzüge

Umzug im Alter: Hilfreiche Tipps für Seniorenumzüge

Ein Umzug ist grundsätzlich mit einem hohen organisatorischen Aufwand verbunden. Eine noch größere Hürde stellt ein Umzug im Alter, da sich viele ältere Menschen nur ungern von ihrem gewohnten Umfeld trennen möchten und meist weniger belastbar sind. Damit Seniorenumzüge möglichst reibungslos verlaufen, ist eine gut durchdachte Planung und Umsetzung unerlässlich.

Lichtdurchfluteter Wohnraum mit vielen gepackten Umzugskisten ©anastasiia_akh | Freepik.com


1. Umzug im Alter: Worauf müssen Senioren achten?

2. Seniorenumzüge: Tipps für die Suche nach einem Umzugsunternehmen

3. Was kostet ein Seniorenumzug?

4. Zuschüsse durch die Kranken- und Pflegekasse beim Pflegeumzug

5. Schritt-für-Schritt-Anleitung: So gelingt der Seniorenumzug

6. Tipps zur Gestaltung von altersgerechten Wohnungen für Senioren


Oftmals sind neue Anforderungen an den Wohnraum aufgrund körperlicher Einschränkungen ein wichtiger Grund für den Wechsel des Wohnortes. Doch ein Umzug ist für viele ältere Menschen eine große Herausforderung. Damit alle Beteiligten dieses Projekt gut wie möglich meistern, ist die Organisation des Umzugs das A und O.

1. Umzug im Alter: Worauf müssen Senioren achten?

Bei einem Umzug im Alter verlassen ältere Menschen zumeist ihr heimisches und liebgewonnenes Umfeld. Im Laufe der Zeit sammelte sich ein umfassender Hausstand an, der nun deutlich verkleinert werden muss. Zumeist planen ältere Menschen die Seniorenumzüge in ein wesentlich kleineres Domizil, da sie einen größeren Haushalt nicht mehr bewältigen können oder ihre Partner verstorben sind. Ein Umzug in ein Pflegeheim oder in eine Einrichtung des Betreuten Wohnens geht in der Regel ebenfalls mit einer kleineren Wohnfläche einher.

Erfahrungsgemäß ist es vielen älteren Menschen nur schwer möglich, den Seniorenumzug allein zu meistern. Eine sorgfältige Organisation ist deshalb wichtig, um einen reibungslosen Wechsel ins neue Zuhause zu ermöglichen. Ist professionelle Unterstützung erforderlich, stellen auf Seniorenumzüge spezialisierte Umzugsunternehmen Rundum-Sorglos-Pakete bereit.

2. Seniorenumzüge: Tipps für die Suche nach einem Umzugsunternehmen

Möchten Senioren ein Umzugsunternehmen beauftragen, ist es ratsam im Vorfeld zu klären, welche Aufgaben die Umzugsspezialisten übernehmen sollen. Daraufhin ist es möglich, mehrere Angebote der Firmen einzuholen und die Preise miteinander zu vergleichen. Folgende Leistungen sollte das Angebot eines Umzugsunternehmens enthalten:

  • Bereitstellung von Verpackungsmaterial
  • Verpackung des gesamten Hausrats (bei Bedarf auch mit Sortierung)
  • Möbelabbau einschließlich Verpackung für den Transport
  • Demontage von Lampen, Spiegeln, Vorhängen etc.
  • Auspacken des Hausrats in neuer Unterkunft
  • Möbeltransport
  • Aufbau und Montage der Möbel
  • Montage von Vorhängen, Bildern, Lampen u. ä. in neuem Wohnobjekt
  • Reinigung von Möbeln
  • Reinigung des alten Domizils nach Umzug

Einige Umzugsunternehmen offerieren darüber hinaus Services wie den Ankauf sowie die Einlagerung von Haushaltsgegenständen oder Elektro- und Sanitärinstallationsarbeiten.

3. Was kostet ein Seniorenumzug?

Die Kosten eines Seniorenumzugs hängen von verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise die Distanz zwischen den Wohnorten und der Umfang des Hausrats. Nehmen ältere Menschen die Unterstützung von einem Umzugsunternehmen in Anspruch und ist die Distanz zwischen beiden Unterkünften überschaubar, kosten Seniorenumzüge durchschnittlich zwischen 2.000 und 3.000 Euro.

  • Die Höhe der Umzugskosten richtet sich unter anderem nach der Menge des Hausrats, der verpackt, transportiert und aufgebaut werden muss. Je weniger Aufwand, desto günstiger die Rechnung des Umzugsunternehmens. Deshalb ist es ratsam, vor dem Umzug unnötigen Hausrat auszusortieren.
  • Die Distanz zwischen den Wohnorten wirkt sich maßgeblich auf die Umzugskosten aus. Weil Umzugsunternehmen Kilometerpauschalen berechnen, spielt es eine große Rolle, ob der Umzug innerhalb von Stadtteilen erfolgt oder der neue Wohnort weiter entfernt ist.
  • Der Umfang des Leistungspakets richtet sich nach dem Service, der vom jeweiligen Umzugsunternehmen geleistet wird. Lediglich der Transport des Hausrats von einem Ort zum anderen ist demnach deutlich günstiger als die gesamte Organisation des Seniorenumzugs. Je mehr zusätzliche Leistungen in Anspruch genommen werden, desto höher ist der Preis. Nichtsdestotrotz ist die Unterstützung beim Seniorenumzug eine deutliche Erleichterung.
  • Auch der Umzugstermin spielt bei der Berechnung des Seniorenumzugs eine große Rolle. Weil Umzugsfirmen an Wochenend- und Feiertagen einen Zuschlag berechnen, sind Seniorenumzüge an diesen Tagen deutlich teurer als an Werktagen.

4. Umzug in ein Pflegeheim: Zuschüsse durch die Kranken- und Pflegekasse

Ein Umzug ist für viele Senioren eine große finanzielle Herausforderung. Ältere Menschen können effektiv Kosten sparen, indem sie Helferinnen und Helfer sowie die benötigten Fahrzeuge privat organisieren. Doch auch die Beauftragung eines professionellen Umzugsunternehmens ist oft günstiger als gedacht. Ein Angebotsvergleich ist in jedem Fall empfehlenswert.

Unter bestimmten Voraussetzungen können Senioren sogar die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Rechtliche Grundlage ist das Sozialgesetzbuch, das einen Zuschuss für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen bei Pflegebedürftigkeit vorsieht. Diesen Zuschuss können Betroffene auch für einen gesundheitlichen notwendigen Umzug nutzen. Hierbei ist von einem Pflegeumzug die Rede.

Demzufolge erhält jede pflegebedürftige Person bei einem Pflegeumzug einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro. Für den Erhalt des Zuschusses müssen gemäß § 40 SGB XI mehrere Voraussetzungen erfüllt sein. Beispielsweise ist der Nachweis eines Pflegegrades erforderlich. Zudem sollte ein Umzug die Betreuung und Pflege der pflegebedürftigen Person deutlich erleichtern oder gar erst ermöglichen. Laut SGB ist es ebenfalls erforderlich, dass der Seniorenumzug eine wichtige Grundlage für eine selbständige Lebensführung legt und den erforderlichen Pflegeaufwand verringert.

Einige Umzugsunternehmen erklären sich sogar dazu bereit, sich bei Nachweis eines Pflegegrads bei einem Pflegeumzug um alle wichtigen Antragsprozesse zu kümmern, um den Zuschuss für die auf wohnumfeldverbessernden Maßnahmen zu erhalten.

5. Schritt-für-Schritt-Anleitung: So gelingt der Seniorenumzug

Seniorenumzüge bedürfen einer umfassenden Planung und Organisation, da zumeist Möbel und Hausrat veräußert, verschenkt, entsorgt oder an einem anderen Ort gelagert werden müssen. Weil der Umzug im Alter vielen Senioren besonders schwerfällt, ist es ebenso wichtig, Betroffene auf die Situation vorzubereiten. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Tipps zur Vorbereitung und Durchführung des Umzugs zusammen.

Vorbereitung des Seniorenumzugs

  • Falls ein Umzug in ein Pflegeheim oder eine Einrichtung des Betreuten Wohnens geplant ist, sollten alle Beteiligten klären, welche und wie viele Möbelstücke mitgebracht werden dürfen.
  • Es ist ratsam, genau festzulegen, welche Aufgaben und Funktionen professionelle und private Umzugshelfer im Einzelnen übernehmen.
  • Neben der Organisation und Einlagerung des eigenen Hausrats ist es ebenfalls sinnvoll, sich Angebote mehrerer spezialisierter Umzugsunternehmen einzuholen und deren Offerten miteinander zu vergleichen.
  • Nach deren Auftragserteilung sollten es Senioren oder deren Angehörige nicht versäumen, einen Termin für die Ummeldung beim Einwohnermeldeamt zu vereinbaren oder Einrichtungspläne für die neue Wohnung zu erstellen.

Am Umzugstag

  • Besonders pflegebedürftige Senioren, die selbst nicht aktiv am Umzugstag beteiligt sind, sollten bei Freunden, bei Verwandten oder in der Tagespflege unterkommen.
  • Ein frühzeitiger Beginn des Umzugs ist sinnvoll, um Stress so gut wie möglich zu vermeiden.
  • Nehmen die Senioren aktiv am Umzug teil, ist es ratsam, den Umzug in Räumlichkeiten wie Kellern oder Badezimmern zu beginnen. Diese Funktionsweise rufen schließlich keine allzu hohen Emotionen hervor.
  • Zudem sollten sich alle Beteiligten darauf vorbereiten, dass in Senioren Erinnerungen hochkommen, die sie ihren Mitmenschen während des Umzugs mitteilen möchten.
  • Zur Orientierung ist es wichtig, in der neuen Wohnung einen Einrichtungsplan aufzuhängen.
  • Eine Reinigung des Treppenhauses sollte nach dem Umzug im alten und neuen Wohnobjekt erfolgen.

Nach dem Umzug: Worauf achten?

  • Neben einer Ummeldung beim Einwohnermeldeamt sollten alle Beteiligten überprüfen, inwiefern sie die Umzugskosten steuerlich absetzen können.
  • In der alten Wohnung sind eventuell Schönheitsreparaturen erforderlich, um eine reibungslose Wohnungsübergabe zu ermöglichen.

6. Tipps zur Gestaltung von altersgerechten Wohnungen für Senioren

Möchten Menschen im Alter umziehen, liegt es nahe, dass der neue Wohnraum altersgerecht ausgestattet ist. 

Im Idealfall befindet sich ein Aufzug, ein Homelift oder ein Treppenlift im Hausinneren, um alle Etagen bequem erreichen zu können. Eine barrierefreie sanitäre Ausstattung schließt unter anderem eine Sitzwanne oder eine ebenerdige Dusche ein.

Neben der Organisation des Seniorenumzugs am Umzugstag beschränkt sich der Service eines Umzugsunternehmens nicht nur auf den Wohnortwechsel, sondern ebenfalls auf die Einrichtung des neuen Wohnraums. Eine clever durchdachte Möblierung hilft älteren Menschen beispielsweise dabei, in heimischen Gefilden maximale Bewegungsfreiheit für Rollstühle oder Rollatoren zu erlangen. Sitzgelegenheiten im Flur für ein bequemes An- und Ausziehen der Schuhe sind vielen älteren Menschen ebenfalls sehr wichtig. Fest verklebte Teppiche beugen Stolperfallen vor.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Tricks, um die neue Wohnung altersgerecht zu gestalten. Mehr dazu lesen Sie in unserem großen Ratgeberbereich „Barrierefrei – Wohnen im Alter".

 

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